Wenn ich an Food denke was mich sofort glücklich macht, dann kommt mir sofort der Sauerbraten in den Sinn. Zugegebenermaßen hat meine Mama den wahrscheinlich besten Sauerbraten der Welt gekocht. Leider ist sie nicht mehr bei uns und umso mehr denke ich an sie, wenn ich dieses Gericht koche. Mein Rezept kommt dem ihren aber sehr nahe! Jeder hat beim Sauerbraten sein Rezept und seinen ganz eigenen Geschmack. Die Einen (und da zähle ich mich zu) mögen ihn wirklich sauer, die Anderen nicht. Bei manchen gehören Rosinen dazu, bei mir nicht. Wiederum andere nehmen Pferdefleisch, bei mir wird der Braten ausschließlich mit Rind zubereitet. Aber mit meinem Grundrezept hast du alles an der Hand, was du brauchst.
Der Sauerbraten ist ein echter Klassiker der deutschen Küche und aus meinen Rezepten absolut nicht wegzudenken. Gerade sonntags kommen bei mir gerne Gerichte wie Sauerbraten, Gulasch oder Königsberger Klopse auf den Tisch.
Und ziehen wir jetzt mal die Zeit ab die das Fleisch in der Beize liegen muss oder schmort, dann geht das Rezept selbst eigentlich einfach und schnell von der Hand.
Aber mir ist es wirklich jede Wartezeit wert. Und wenn ich Sauerbraten zubereite, dann lege ich mein Fleisch auch immer selbst ein. So habe ich Einfluss auf den Geschmack, sehe die Qualität vom Fleisch besser und habe genug Sud für die leckere Sauce.
Und gerade das Einlegen ist nicht schwierig. Das bekommst auch du ganz leicht hin. Du brauchst nur genügend Platz im Kühlschrank, wenn es nicht draußen kalt genug ist und der Topf dort stehen kann.
Sauerbratenrezept gibt es so einige. Mit oder ohne Pferdefleisch und vor allem auch mit oder ohne Rosinen. Für mich und meine Familie koche ich ihn immer ohne Rosinen.
Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich es einfach nicht anders kenne und ich mir den Sauerbraten anders nicht vorstellen kann. Wenn ich an meine Kindheit denke, dann habe ich diesen Klassiker genau so im Kopf!
Meine Mama hat ihn immer mit Rindfleisch und ohne Rosinen zubereitet. Genauso lieben wir dieses traditionelle Sonntagsgericht. Viel Geschmack, eine gute und ausbalancierte Säure und Fleisch, was fast von alleine nach dem Kochen zerfällt.
Als Beilage dann noch leckere, selbstgemachte Klöße und Rotkohl dazu und alle sind happy. Auch wenn es die Familie kaum abwarten kann, denn während das Fleisch schmort, macht sich der fantastische Duft im ganzen Haus breit.
Da fällt zugegebenermaßen das Warten wirklich schwer. Aber das Resultat entschädigt am Ende. Du wirst sehen. Also probiere mein Rezept unbedingt aus. Ich bin auf dein Resümee gespannt.
Fleisch: Wie bereits erwähnt nehme ich für meinen Sauerbraten kein Pferdefleisch, sondern greife auf Rindfleisch zurück. Ich hatte hier ein Stück vom Jungbullen und das Fleisch war nach der Zubereitung super zart.
Gemüse: Für den Sud und dadurch auch für die Sauce benötigst du auch Gemüse. Ich nehme hier Gemüsezwiebel, Knollensellerie, Karotte, Porree und zusätzlich etwas Petersilie.
Gewürze: Gerade zum Einlegen brauchst du einiges an Gewürzen, um einen guten Geschmack zu erzielen. Ich setze hier auf Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Pfefferkörner, Gewürznelken und Senfkörner. Zusätzlich kommt etwas Rinderbrühe und Salz zum Einsatz.
Flüssigkeit: Als Flüssigkeit für den Sud und die Sauce nehme ich Weinessig, Wasser und Sauerkirschnektar.
Außerdem: Zusätzlich benötigst du Öl und Butter zum Anbraten und Zuckerrübensirup um die Säure auszugleichen. Zum Binden der Sauce brauchst du außerdem Soßenbinder, Mehlbutter oder Mehlschwitze.
Zunächst machen wir uns an die Vorbereitung vom Gemüse. Dazu schälst du die Zwiebel, Sellerie und Möhren. Den Porree befreist du von den äußeren Blättern und den Enden. Schneide alles in grobe Stücke und hacke die Petersilie.
Wacholderbeeren und Pfefferkörner gibst du in den Mörser und drückst sie gut an. Nun gibst du das Gemüse gemeinsam mit den Wacholderbeeren, den Pfefferkörnern, Lorbeerblättern, Gewürznelken, Senfkörnern, Wasser, Weinessig, Rinderbrühe und Sauerkirschnektar in einen Topf und bringst alles zum Kochen.
Lasse den Sud 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln, schalte den Herd aus und lasse die Flüssigkeit etwas abkühlen. Nun gibst du das Fleisch in die Beize (das Fleisch muss bedeckt sein) und setzt den Decke auf.
Fleisch und Sud müssen nun gut abkühlen, bevor du den Topf in den Kühlschrank stellst und mindestens 4 Tage dort ruhen lässt!
Nehme das Fleisch aus dem Topf, tupfe es ab und brate es im Bräter in Öl und Butter von allen Seiten an. Gieße die Hälfte der Beize inklusive dem Gemüse zum Fleisch und fülle mit 400 ml Wasser auf.
Gebe Salz und Zuckerrübensirup dazu, koche alles auf, setze den Deckel auf und lasse den Sauerbraten geschlossen bei mittlerer Hitze 2 Stunden schmoren.
Nehme das Fleisch aus dem Topf und passiere die Flüssigkeit durch ein feines Sieb. Gebe die Flüssigkeit zurück in den Topf, koche sie auf und binde sie mit Saußenbinder, Mehlbutter oder Mehlschwitze ab.
Schmecke deine Sauce bei Bedarf nochmal mit Salz und Zuckerrübensirup ab. Schneide das Fleisch in Scheiben und richte es mit der Sauce an.
Ja okay, ich gebe es zu: schnell gemacht ist der Sauerbraten nicht. Und auch wenn sich kurzfristig Besuch ankündigt, dann ist wahrscheinlich dieses Gericht nicht die richtige Wahl.
Wenn du aber rechtzeitig genug planst, dann hast du ein unglaublich schmackhaftes Essen auf dem Tisch! Voller Aromen, super zart und ein wahres Soulfood.
Und der Schwierigkeitsgrad hält sich auch in Grenzen. Du musst am Ende nur die Säure ein wenig ausbalancieren. Aber das ist mit dem Zuckerrübensirup einfach zu machen und die Sauce erhält einen ganz tollen Glanz.
Geschmacklich einfach ein Traum!
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Dieses Rezept ist sehr sehr schön und (wie ich finde) sehr liebevoll beschrieben. Dieses macht Lust nach zu kochen. Ich lebe in Spanien und hier gibt es auch einen deutschen Metzger. Montag gehe ich gleich die Zutaten kaufen.ingrid
Ich hoffe, es schmeckt dir genauso gut wie uns Ingrid. Für mich stecken in diesem Rezept ganz viel Kindheitserinnerungen. Umso mehr freut mich dein Feedback ❤️